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Wird Cannabis legal?

Beginnen wir mal mit den unangenehmen Fakten. Die sind wahrscheinlich jedem klar, der zu Hause in seiner Growbox die eine oder andere Hanfpflanze still vor sich hinwachsen lässt: Einen Joint zu rauchen ist gesetzlich in Ordnung – Hasch oder Gras zu besitzen aber ist illegal. Auch der Anbau von Cannabis ist in Deutschland verboten. Deshalb müssen Grower ihrem Hobby bislang heimlich nachgehen. Dabei fordern unter anderem einige Mediziner schon lange, Anbau und Besitz von Cannabis legal zu machen. Mit den Plänen der neuen Bundesregierung könnte das Wirklichkeit werden. Allerdings mit einigen Haken, die wir hier mal näher beleuchten wollen.

Wird Cannabis legal?

Warum ist Cannabis illegal?

Zigaretten kann man an fast jeder Straßenecke am Automaten ziehen, Alkohol bekommt man als Erwachsener im Supermarkt in jeder gewünschten Menge. Warum also ist ausgerechnet Haschisch oder Marihuana so verpönt?

In früheren Zeiten war es sogar ziemlich normal, Cannabis-Produkte nicht nur zu medizinischen oder therapeutischen Zwecken zu nutzen. Schon lange weiß die Naturheilkunde um die gesundheitsfördernde Wirkung der Inhaltsstoffe von Hanf.

Im Amerika der 1930er-Jahre aber gab es einen Politiker namens Harry Anslinger, der den Amerikanern am liebsten jede Art von Droge verbieten wollte. Er war es, der die landesweite Alkohol-Prohibition initiierte. Zudem verteufelte er Cannabis als Substanz, die mit einem erheblichen Kontrollverlust und mit gefährlichen Persönlichkeitsveränderungen einhergehe. Dass er mit all seinen Theorien und Aktionen danebenlag, wissen wir heute.

Trotzdem hatte er einen ziemlichen Erfolg mit seiner Kampagne. Fortan glaubte man, Cannabis sei eine gefährliche Droge. 1961 traten schließlich 186 Staaten einem Abkommen bei, das den Besitz von Cannabis-Produkten als Strafbestand darstellt.

Diese Ansicht ist längst durch zahlreiche Studien widerlegt. Das aber scheint seit Jahrzehnten keinen Politiker, keinen Richter und keinen Polizeibeamten zu interessieren. Jedenfalls bis jetzt …

Und wann ist Cannabis legal?

Laut deutschem Betäubungsmittelgesetz ist nur für Menschen, die eine spezielle Erlaubnis für den Erwerb haben, Cannabis legal zu beziehen. Diese Erlaubnis bekommt man unter anderem, wenn der Arzt einem ein Rezept für Cannabis zu medizinischen Zwecken ausstellt, das dann in der Apotheke eingelöst werden kann. Meist handelt es sich hierbei um Patienten, die unter chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Krebs oder HIV leiden.

Aber auch bestimmte Hanf-Sorten können problemlos in der Growbox angebaut werden. Dabei handelt es sich um sogenannten Nutzhanf oder auch Industriehanf, der weniger als 0,2 Prozent THC enthält, also keine berauschende Wirkung hat. Aus ihm wird unter anderem der Inhaltsstoff Cannabidiol gewonnen, mit dem das begehrte CBD Öl hergestellt wird.

(Lies hier, wie du dein eigenes CBD Öl herstellen kannst)

In diesen Ländern ist Cannabis legal

In welcher Form und unter welchen Voraussetzungen in Deutschland Cannabis legal sein wird, ist noch nicht ganz klar. Verschiedene Modelle werden derzeit geprüft.

Zum einen wäre es möglich, ähnlich wie in den Coffeeshops in Holland, Hasch oder Marihuana über ausgewiesene Fachgeschäfte zu beziehen. Auch eine Abgabe über Apotheken ist im Gespräch. Und selbst die Legalisierung des privaten Cannabis-Anbaus auch mit THC-haltigen Pflanzen ist noch nicht vom Tisch.

Andere Länder sind in Sachen Cannabis-Legalisierung schon einen Schritt weiter als Deutschland.

Dazu gehören in Europa:

  • Niederlande: Hier wird der Besitz von bis zu fünf Gramm Cannabis und bis zu fünf Cannabis-Pflanzen straffrei toleriert.
  • Belgien: Beim Besitz von höchstens drei Gramm beziehungsweise einer Cannabis- Pflanze wird keine strafrechtliche Verfolgung eingeleitet, sondern nur ein Bußgeld verhängt.
  • Schweiz: Weniger als zehn Gramm Cannabis gelten nur als Ordnungswidrigkeit.
  • Portugal: Wer nicht mehr als 25 Gramm Gras oder Hasch besitzt, bleibt straffrei. Mengen, die darüber hinausgehen, werden mit einem Gespräch bei einer Art „Drogenberatung“ geahndet.
  • Italien: Die Abgeordnetenkammer in Rom hat jetzt ein Gesetz verabschiedet, nach dem der Besitz – also auch der Anbau – von bis zu vier Cannabis-Pflanzen nicht mehr unter Strafe gestellt wird.
  • Tschechien: Besitz zum Eigenbedarf und Konsum sind schon seit über zehn Jahren nicht mehr strafbar.
Außerhalb Europas
  • Uruguay: Wer volljährig ist, darf hier bis zu sechs Hanf-Pflanzen anbauen, Besitz und Gebrauch von Hasch oder Marihuana sind nicht verboten.
  • USA: Derzeit ist in 18 US-Bundesstaaten der Kauf und der Konsum von Cannabis legal – wenn man mindestens 21 Jahre alt ist. Weitere Bundesstaaten wollen ihre Gesetze in naher Zukunft ebenfalls hin zur Legalisierung ändern.
  • Kanada: Hier sind die Gesetze am fortschrittlichsten. Je nach Bundesstaat darf man ab einem Alter von 18 oder 20 Jahren bis zu 30 Gramm Cannabis und bis zu vier Hanf- Pflanzen besitzen. In Kanada gibt es sogar einen eigenen Cannabisminister.

Fazit: Noch ist es in Deutschland nicht soweit, dass Cannabis legal ist – aber die Chancen dafür stehen gut. Bisher gelten der Besitz und der Anbau von Cannabis-Pflanzen in der Growbox nach §29 Betäubungsmittelgesetz als Straftat. In der Praxis aber hat es sich vielfach durchgesetzt, dass der Besitz von „kleinen Mengen zum persönlichen Gebrauch“ nicht weiter verfolgt wird.

Auch wenn du in deinem Indoor-Gewächshaus eine oder vielleicht zwei Pflanzen heranziehst und erwischt wirst, drohen dir nicht gleich hohe Gefängnisstrafen. Meist kommt man hierbei mit einer Verwarnung und einer Geldbuße weg. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.


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